Exchange Traded Funds (ETF): Eine Erfolgsstory – aber ist „Do it yourself“ zu empfehlen?

Börsengehandelte Investmentfonds (englisch: Exchange Traded Funds) erfahren bei Anlegern eine immer größere Beliebtheit:

Quelle: ETFs - Investiertes Vermögen weltweit bis 2023 | Statista

Dabei werden ETF fast immer mit Indexfonds (Investmentfonds, die einen Börsenindex „passiv“ nachbilden) gleichgesetzt, was nicht ganz korrekt ist, da es neben diesen sogenannten passiven Investmentfonds auch aktive Investmentfonds gibt, die an der Börse gehandelt werden, wenn auch nur selten. Die (Investment-) Philosophie der Indexfonds basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und empirischer Kapitalmarktforschung, was sie zu perfekten Bausteinen im Rahmen der (privaten) Vermögensanlage machen.

Mit Indexfonds in Form von ETF – die passiven Investmentfonds sind zumeist an Börsen handelbar - ist es somit möglich, renditestark, diversifiziert, transparent, liquide und vor allem auch günstig in Wertpapiere wie Aktien und Anleihen zu investieren. Leider wird in diesem Zusammenhang oftmals suggeriert, dass sich ein solches ETF-Wertpapierdepot einfach und schnell zusammenstellen bzw. verwalten lässt. In vielen Quellen findet man auch sogenannte „Leitlinien zur ETF-Anlage“, die unglücklicherweise oftmals nur rudimentär die gesamte Komplexität und Aktualität berücksichtigen.

Mögliche Fallstricke

Bei der Umsetzung der Anlagestrategie und der Auswahl der Finanzinstrumente spielen neben den „offensichtlichen“ Rendite-Risiko-Gesichtspunkten insbesondere Kosten- und Steueraspekte eine wesentliche Rolle:

Im Rahmen der Nachbildung eines Börsenindex unterscheidet man grundsätzlich zwischen einer vollständigen, einer optimierten („Sampling“) und einer synthetischen Replikation, was unterschiedliche Renditen, Risiken, Kosten und Steuern implizieren kann.

Die wohl bekannteste Kosten-Kennzahl, und daher auch häufig als Maßstab für Fonds verwendet, ist die sogenannte „Total Expense Ratio“ (TER), die die Managementgebühr, die Depotgebühr und die sonstigen Betriebskosten umfasst, aber beispielsweise nicht die Kosten für Zielfonds, Wertpapierleihe oder Swaps. Zudem fließen weder Transaktionskosten noch performanceabhängige Vergütungen etc. in die TER ein.

Aber genau diese Aspekte sind wichtig: Wie hoch sind die Kosten einer synthetischen Replikation über Swaps und welche sichtbaren und unsichtbaren (Transaktions-)Kosten existieren? Wie sieht es mit der Liquidität und (täglichen) Verfügbarkeit aus? Auch Fondsvolumen und Investorenstruktur („Market-Timing Instrument“ institutioneller Anleger) sind wichtige Indikatoren für Kostenbelastungen.

Daneben ist die steuerliche Einordnung nicht unerheblich: Handelt es sich um einen thesaurierenden oder ausschüttenden ETF? Wie sind die Doppelbesteuerungsabkommen bei möglichen ausländischen Fondsgesellschaften konzipiert („Domizilierung“)? Erfolgt vielleicht eine Strafbesteuerung aufgrund fehlender Zulassungsvoraussetzungen zum Vertrieb in Deutschland? Gibt es eine Teilfreistellung und wenn nein, warum nicht?

Keine Trends verpassen

Zusätzlich zu diesen „handwerklichen“ Aspekten ist wichtig, ob, warum, wann und wie ebenfalls wissenschaftlich fundierte Faktorinvestments wie Small Caps, Value-Werte etc. als zusätzliche Quelle für einen Mehrwert gegenüber den marktkapitalisierten Indizes genutzt werden können.

Natürlich muss darüber hinaus die Aktualität in diesem weltweit wachsenden Marktsegment im Fokus bleiben: Welche „besseren“ Möglichkeiten ergeben sich durch Kostenanpassungen, regulatorische Veränderungen oder Produktumstellungen/-neuerungen?

ETFs bei Asset Concepts

Asset Concepts investiert primär in ETF zur Umsetzung seiner Anlagekonzepte; eine auf den zweiten Blick komplexe Thematik, die viel Erfahrung, Expertise und Zeit erfordert. Daher unser Tipp:  Nutzen Sie auch bei ETF-Investments einen unabhängigen Experten, damit die vielen Vorteile dieser Anlageinstrumente bei einer falschen Handhabung nicht (teilweise) verloren gehen. Die professionelle individuelle Vermögensverwaltung wird häufig falsch als eine nur einem handverlesenen Kreis zugängliche Dienstleistung wahrgenommen. Tatsächlich ist sie aber ab einem Betrag von 100.000 € sinnvoll durchführbar.